Proaktive Wartung von Schaltschränken und SPS-Anlagen

Proaktive Wartung von Schaltschränken und SPS-Anlagen Ältere Steuerungen können über Jahrzehnte zuverlässig arbeiten – vorausgesetzt, sie werden fachgerecht geprüft, gereinigt und dokumentiert. In diesem Beitrag zeigen wir, wie vorbeugende Wartung in der Industrie funktioniert, wann sie sinnvoll ist und welchen konkreten Nutzen sie bringt. Worum geht es? Bei der Wartung industrieller Steuerungen steht die Verfügbarkeit und Sicherheit der Anlage im Fokus. Im Schaltschrank kommen Komponenten wie Relais, Schütze, Reihenklemmen, Sicherungen, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Frequenzumrichter zusammen. Über die Jahre wirken Wärme, Staub, Vibrationen und Lastwechsel auf diese Bauteile. Vorbeugende Wartung erkennt Schwachstellen frühzeitig, bevor es zu ungeplanten Stillständen kommt. Wann braucht man das – typische Anwendungsfälle Ältere oder gemischte Anlagenbestände (z. B. modernisierte Maschinen mit älteren Steuerungsteilen) Produktionsbereiche mit Staub, Feuchtigkeit oder Temperaturwechseln Kritische Prozesse mit hohen Kosten bei Ausfallzeiten Regelmäßige Prüf- und Dokumentationspflichten im Betrieb Hinweise aus dem Betrieb: sporadische Fehlermeldungen, Erwärmung, Gerüche, lose Klemmen Umsetzung in der Praxis (aus unseren Projekten) Sicht- und Funktionsprüfung: Allgemeinzustand, Beschriftung, Verdrahtung, Not-Halt-/Sicherheitsfunktionen Mechanik und Klemmen: Nachziehen von Reihenklemmen und Geräteklemmen, Kontrolle von Aderendhülsen Reinigung und Klima: Entfernen von Staub, Prüfen von Lüftern/Filtern und Schaltschrankklimatisierung Schutz und Absicherung: Sichtprüfung von Sicherungen, Schaltgeräten und Motorschutz Antriebe und Steuerung: Überprüfung typischer Betriebsparameter an Frequenzumrichtern, Zustand von SPS-Baugruppen Messungen: Auswahl geeigneter Messungen (z. B. zur Bewertung von Schutzleitern und Übergangswiderständen) je nach Anlage Dokumentation: Aktualisierung von Klemmenplänen und Kennzeichnungen, Protokoll der Maßnahmen und Empfehlungen Vorausschau: Hinweise zu Ersatzteilkonzepten und sinnvollen Retrofit-Schritten, falls Bauteile abgekündigt sind Vorteile für Kundinnen und Kunden Höhere Anlagenverfügbarkeit und weniger ungeplante Stillstände Frühzeitiges Erkennen kritischer Zustände (thermisch, mechanisch, elektrisch) Verbesserte Betriebssicherheit und geordnete Dokumentation Längere Nutzungsdauer vorhandener Komponenten Planbare Servicefenster statt teurer Ad-hoc-Einsätze Transparenz über Zustand und Modernisierungsbedarf Normen, Anforderungen und Hinweise Wartung und Prüfungen erfolgen gemäß geltenden elektrotechnischen Bestimmungen sowie Herstellervorgaben. Arbeiten an elektrischen Anlagen nur durch elektrotechnisch befähigte Personen und nach Freischalten. Prüfintervalle richten sich nach Einsatzbedingungen, Kritikalität und Betriebsanforderungen. Saubere Beschriftung, aktuelle Pläne und klare Klemmenkennzeichnung sind Teil einer sicheren Anlage. Integration und Ausblick Je nach Anforderung kann eine zustandsorientierte Wartungsstrategie sinnvoll sein – zum Beispiel mit Temperatur- oder Laufzeitüberwachung an kritischen Baugruppen. Bei Erweiterungen oder Retrofits denken wir die Gesamtinfrastruktur mit: von der Elektroinstallation über Photovoltaik bis zur Ladeinfrastruktur. FAQ Wie oft sollte eine Anlage gewartet werden? Das hängt von Umgebung, Auslastung und Kritikalität ab. Üblich sind feste Intervalle mit zusätzlicher anlassbezogener Prüfung, etwa nach Änderungen oder Auffälligkeiten. Muss eine ältere SPS zwingend ersetzt werden? Nicht zwingend. Solange Funktion, Sicherheit und Ersatzteilversorgung gegeben sind, kann der Betrieb fortgesetzt werden. Wartung und eine klare Retrofit-Strategie erhöhen die Planungssicherheit. Kann die Wartung im laufenden Betrieb erfolgen? Viele Prüfschritte erfordern eine sichere Freischaltung. Wir planen Maßnahmen bevorzugt in geplanten Stillstandsfenstern, um den Betrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen. Was umfasst die Dokumentation? Protokolle der Prüfungen, festgestellte Mängel, empfohlene Maßnahmen und – falls erforderlich – aktualisierte Kennzeichnungen und Pläne. Jetzt anfragen Sie möchten Ihre Steuerung fachgerecht prüfen lassen? Die Fares Group ist in Endingen am Kaiserstuhl und der Region für Sie da. Schreiben Sie uns – wir beraten transparent und planen passende Wartungsintervalle für Ihre Anlage.

Photovoltaik auf die Zugspitze

Vergangene Woche waren wir auf der Zugspitze unterwegs. Die Aussicht war einfach atemberaubend. Mir ist aufgefallen, dass die Betreiber der Bergstation ihre Dächer nicht mit Photovoltaik-Modulen belegt haben. Beim Nachfragen erklärte mir der technische Meister, dass man dort auf eine andere Form erneuerbarer Energie setzt: die Nutzung der kinetischen Energie der Seilbahn. Durch eine Gewichtsverteilung der Wagen könnte man Bremsenergie gewinnen und in Batterien speichern. Die Idee ist clever und zeigt, wie man vorhandene Infrastruktur sinnvoll nutzen kann und damit vielen zugutekommen könnte.

Bellin GmbH

Photovoltaikanlage auf dem Dach der Firma Bellin GmbH in Ettenheim Auf dem Flachdach der Firma Bellin GmbH in Ettenheim wurden insgesamt 58 PV-Module installiert. Die Anlage ist darauf ausgelegt, den Eigenbedarf aller Gewerberäume inklusive der Wärmepumpe vollständig zu decken. Bei der Dachbelegung kommt ein spezielles Montagesystem zum Einsatz, das die Module sowohl in Ost- als auch in Westausrichtung anordnet. Diese Ausrichtung sorgt für eine gleichmäßigere Energieproduktion über den Tag hinweg, reduziert die Belastung des Speichers und entlastet unsere Netzinfrastruktur, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung. Der eingesetzte Wechselrichter der Firma Deye wandelt die erzeugte elektrische Energie mit einem sehr hohen Wirkungsgrad in nutzbaren Strom um, der direkt für den Eigenverbrauch zur Verfügung steht. Überschüssige Energie wird in einem Energiespeicher zwischengespeichert und steht abends oder bei schlechtem Wetter zur Verfügung. Dadurch wird der Netzbezug auf ein Minimum reduziert, was sich positiv auf die monatliche Stromrechnung auswirkt. Angesichts der aktuell niedrigen Einspeisevergütung wurde die Wärmepumpe über die SG-Ready-Schnittstelle mit der PV-Anlage vernetzt und kann bei Energieüberschuss automatisch angesteuert werden. Auch das firmeneigene Elektrofahrzeug wird ausschließlich mit Sonnenenergie geladen. Durch die intelligente Vernetzung und Steuerung energieintensiver Verbraucher lässt sich der Automatisierungsgrad deutlich erhöhen und energetische Abläufe effizienter gestalten. Die intelligente Kopplung von PV-Anlage, Speicher, Wärmepumpe und E-Mobilität demonstriert eindrucksvoll, wie ein hoher Autarkiegrad bei gleichzeitig maximaler Energieeffizienz erreicht werden kann.

BEO GmbH

Modernisierung der PV-Anlage bei der BEO GmbH Bei der Firma BEO GmbH haben wir eine bestehende Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 280 kWp auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und umfassend optimiert. Im Rahmen der Umsetzung der Anforderungen gemäß VDE-AR-N 4110 ergaben sich einige Stellschrauben, die wir entsprechend angepasst haben. Die vorhandenen Verteilerschränke wurden erneuert und mit einem zentralen NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz) ausgestattet. Dieser ist in der Lage, sämtliche Wechselrichter bei Bedarf vollständig vom Netz zu trennen. Eine Netztrennung ist insbesondere dann erforderlich, wenn das öffentliche Stromnetz nicht die geforderten Netzparameter (Spannung, Frequenz) einhält. Hierbei ist es essenziell, dass bestimmte Grenzwerte nicht über- oder unterschritten werden. Zusätzlich wurde ein Rundsteuerempfänger installiert, der als Schnittstelle zwischen dem Netzbetreiber und der PV-Anlage fungiert. Dieser kann beispielsweise bei Netzüberlastung Signale zur Leistungsreduzierung der Anlage senden. Für den firmeneigenen Fuhrpark sowie den Eigenbedarf wurde ein industrieller Stromspeicher nachgerüstet, der über Modbus TCP mit allen vorhandenen Ladestationen kommunizieren kann. So ist ein bidirektionaler Energiefluss möglich – das heißt, elektrische Energie kann sowohl vom Speicher ins Fahrzeug als auch umgekehrt ins Speichersystem zurückgeführt werden, je nach Bedarf. Für zukünftige Anforderungen wurde zudem eine Schnittstelle für flexible Stromtarife vorbereitet. Damit kann günstige elektrische Energie aus dem Netz bezogen und die PV-Erzeugung zeitlich versetzt eingespeist werden, um von überdurchschnittlichen Einspeisevergütungen zu profitieren. Dank dieser umfassenden Modernisierung ist die BEO GmbH bestens für die Zukunft aufgestellt und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende.

Vipa Eventmodule GmbH

PV-Anlage auf den Hallendächern der VIPA Eventmodule GmbH Bei der VIPA Eventmodule GmbH wurden insgesamt 313 PV-Module auf den Hallendächern installiert. Die Anlage erreicht eine Leistung von 135 kWp. Damit konnte nicht nur der gesamte Eigenbedarf des Unternehmens gedeckt, sondern zusätzlich eine beachtliche Menge an elektrischer Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Im Zuge der Umsetzung wurde das Thema Netzausbau in enger Abstimmung mit dem Netzbetreiber NetzBW koordiniert. Aufgrund der Anlagengröße war eine Zuleitung mit einem Querschnitt von 150 mm² erforderlich, um Ströme von bis zu 250 Ampere zuverlässig ins Netz einspeisen zu können. Für eine Anlage dieser Größenordnung wurde eine neue Zähleranlage gemäß DIN VDE 4105 errichtet. Diese beinhaltet zentrale Schutzeinrichtungen wie den NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz) sowie einen Rundsteuerempfänger, der die Kommunikation mit dem Netzbetreiber ermöglicht. Die PV-Module sind auf vier Wechselrichter verteilt, die den erzeugten Gleichstrom (DC) in netzkonformen Drehstrom (AC) umwandeln. Die Einspeisung erfolgt dabei symmetrisch ins öffentliche Netz. In der sonnenreichen Region Südbaden kann man bei einer PV-Anlage typischerweise mit einer Jahresproduktion von ca. 1.000 kWh pro kWp rechnen. Diesen Wert konnte die Anlage im Jahr 2024 vollständig erreichen, was die hohe Effizienz und Qualität der Umsetzung unterstreicht. Dank der erfolgreichen Umsetzung der PV-Anlage ist die VIPA Eventmodule GmbH bestens für die energetische Zukunft gerüstet und leistet einen aktiven Beitrag zur Energiewende.

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